Kunst und Kommerz (1)

Vorab: Die (1) hab ich hinter den Titel gesetzt, weil die Wahrscheinlichkeit, dass da in Zukunft noch mehr zu kommt, bei diesem Thema hoch ist.

Unter dem Titel „MS Louvre auf fragwürdigem Kurs“ berichtet die Kunstzeitschrift Monopol kritisch über die neusten Ambitionen des Louvre, ins Kreuzfahrtgeschäft einzusteigen: „Die Kombination von Glamour und Kultiviertheit ist für viele unwiderstehlich. Es füllt die Leere des teuren Dahinschipperns mit Bedeutung. Man darf sich den kunstlos Sonnenbadenden überlegen fühlen und eine perfekte Inszenierung der Erlebnis-Ökonomie genießen.“

Ich hab mal ein Bild gewählt, das vielleicht nicht ganz passt, oder auch gerade ausgesprochen gut passt, aber für das ich in jedem Fall das Copyright besitze.

Neu war mir auch (Ich Banause!), dass der Louvre mit der Französischen Revolution eng zusammenhängt und es daher gar nicht zu seiner Tradition passt, Luxus für Geldadel anzubieten.

Das Problem ist ja nicht neu. Wer den Kühlschrank schon voll hat, kauft eher Kunst, als wenn man nicht einmal eine Wohnung finanzieren kann, von der man den Putz von den Wänden essen kann. Irgendwie muss ja das Geld von hüben nach drüben gelangen. Natürlich sollte bei der Wahl des Weges Sensibilität gewahrt werden und das scheint hier nicht ganz gelungen zu sein.

Ehrlich gesagt hatten wir bei unserer Kunstaktion „Flanieren mit Kunst“ auch den Hintergedanken, dass man mehr Kunst verkaufen kann, wenn sich das als neue Mode etabliert. Ist natürlich gleichzeitig ironisch gemeint. Die Kunstaktion spielt genau damit, zumal die Bilder echt schlecht sind. 

Das Thema Kunst und Kommerz ist sicher ein Dauerbrenner. Vor allem bleibt der Kommerz als Referenz (der Markt regelt die Qualität von Kunst?): Wer als Künstler nicht hochpreisig verkauft, ist kein guter Künstler. Oder?

(mh)

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