Was ist Empirische Kunst?

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Empirische Kunst ist ganz besonders umständliche Kunst, umumständlich quasi. Empirische Kunst führt konkrete Forschungsstudien mit künstlerischen Mitteln fort. Man muss erst lange forschen, z.B. Leute befragen, beobachten etc., bis man den Grundstoff für die Entwicklung der Kunstwerke hat. Psychologische und künstlerische Forschungs-Erkenntnisse werden in einem mehrstufigen Gestaltungsprozess in verdichtete Bilder oder Objekte überführt – nach allen Regeln der Kunst.

Na, wenn das nicht umständlich ist?

Diese Kunstwerke sind dann epistemische Bilder oder Objekte. Sie zeigen die Erkenntnis der Forschung und machen diese damit erlebbar.

Nach allen Regeln der Kunst meint, dass es sich bei Empirischer Kunst nicht nur um Illustrationen zu den Forschungsergebnissen handelt, sondern die entstandenen Werke wie Kunstwerke funktionieren: Irritation erzeugen, den Betrachter zum Nachdenken anregen etc. Hier liegt auch die besondere Schwierigkeit der Empirischen Kunst. Sie soll nicht einfach nur die Forschungsergebnisse hübsch bebildern, sondern beim Betrachter das Forschungsthema so ansprechen, dass er daraus seine eigenen Erkenntnisse zum Thema produziert.

Empirische Kunst macht nicht nur im eigentlichen Kunst-Kontext Spaß und kann auf Ausstellungen eine Auseinandersetzung mit dem Thema provozieren. Sie hat auch einen praktischen Nutzen: Epistemische Bilder oder Objekte sind eine Möglichkeit, Studienergebnisse auf eine etwas andere Art zu zeigen und eindringlicher erfahrbar zu machen. Sie können auch in Workshops eingesetzt werden und zu Aha-Effekten führen und Entwicklungsprozesse in Gang bringen.